Die Überschrift ist wieder mal geeignet einen Zusammenhang herzustellen, den es in in dieser Ausgabe zumindest nicht gibt. Ich habe nämlich fürchterlichen Heuschnupfen und im Podcast geht es um den Klimawandel und dessen Auswirkungen. Vielleicht aber, wir werden sehen, ändert der Klimawandel auch die Pollenlage 🙂
Bevor ich zur Sache komme: Es gibt einen neuen Stern am Wissenschafts-Podcasthimmel. Sciencepie nennt sich der Podcast, wird gemacht von Annika Brockschmidt und Dennis Schulz aus Heidelberg und hört sich sehr vielversprechend an. Also: Alle mal abonnieren!
Schlaflosigkeit besser verstehen
Marburger Wissenschaftler haben gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen herausgefunden, wie körpereigene Moleküle beeinflusst werden können, die für Schlaflosigkeit verantwortlich sind. Das Team ermittelte die Struktur eines Rezeptors, an den der Wirkstoff Suvorexant bindet, der erst kürzlich von der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde als Medikament gegen Schlaflosigkeit zugelassen wurde.
Originalveröffentlichung: Jie Yin & al.: Crystal structure of the human OX2 orexin receptor bound to the insomnia drug suvorexant, Nature 2014,
Klimamodelle brauchen Realitycheck, wenn es um Weizen geht
Weizen leistet einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Weltbevölkerung, doch durch den Klimawandel sind seine Erträge gefährdet: Jedes zusätzliche Grad Celsius verringert die Weizenproduktion im Schnitt um sechs Prozent. Weltweit sind das 42 Millionen Tonnen an Ertragseinbußen. Das hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Bonn berechnet. Die Wissenschaftler verglichen in einer einzigartigen Studie verschiedene Ertragsmodelle für Weizen mit Experimentaldaten und nutzten die Modelle für die Ertragsabschätzung unter steigenden Temperaturen.
Publikation: Rising temperatures reduce global wheat production, Nature Climate Change, DOI: 10.1038/nclimate2470
Wälder sind wahrscheinlich stärker gefährdet als bisher angenommen”, sagt Christopher Reyer vom PIK, Koordinator der Sonderausgabe und Leitautor des Übersichtsartikels. “Die beobachteten Veränderungen beeinflussen Wälder auf allen Kontinenten, darunter auch so wichtige wie der Amazonas-Regenwald, und lassen möglicherweise einige von diesen Wäldern auf Kipppunkte zusteuern.” Diese und andere neue Forschungen auf diesem Gebiet sind jetzt in einer Sonderausgabe des Journal of Ecology erschienen.
http://www.journalofecology.org/view/0/specialfeatures.html
Schon die Seeanemone bildet eine Art Gehirn aus
Auf der Suche nach dem Ursprung unseres Gehirns haben Biologen der Universität Heidelberg neue Erkenntnisse zur Evolution des zentralen Nervensystems (ZNS) mit seiner hoch entwickelten biologischen Struktur gewonnen: Die Forscher analysierten auf molekularer Ebene die Neurogenese beim Modellorganismus Nematostella vectensis. Anhand bestimmter Gene und Signalfaktoren konnte das Team um Prof. Dr. Thomas Holstein vom Centre for Organismal Studies zeigen, wie sich der Beginn der Zentralisierung von Nervenzellen bis zu dem diffusen Nervennetz von einfachen und ursprünglichen niederen Tieren wie der Seeanemone zurückverfolgen lässt.